In den letzten Monaten haben viele Firmen Social Media als Kommunikations-Plattform entdeckt. Das ist gut! Leider haben viele Firmen immer noch nicht verstanden, wie Social Media wirklich funktioniert. Und so schlafen so manche mit großem Enthusiasmus gestartete Blogs, Facebook-Seiten und Twitter-Accounts langsam aber sicher wieder ein, weil die Verantwortlichen keinen Sinn mehr darin sehen für 150 Blog-Leser, 30 Facebook-Fans und 75 Twitter-Follower zu posten. Das ist schlecht!
Aber keine Bange, Ihnen kann geholfen werden! Deshalb hier die ultimative Maßnahmen-Liste für funktionierende Social-Media-Kommunikation:
- Sie haben doch eine Kommunikations-Strategie, wissen also, was Sie wie in Social Media kommunizieren wollen? Wenn nicht, dann haben Sie schon mal einen der Gründe dafür, warum Ihre Social-Media-Bemühungen keine Früchte tragen.
- Haben Sie etwas interessantes zu sagen? Wenn nicht, kein Wunder das Ihr Social-Media-Auftritt nicht abhebt. Letztendlich müssen Sie, wenn Sie sich auf Social Media einlassen vor allem eines bedenken: Sie begeben sich damit auf den virtuellen Informationsmarkt und dort herrscht große Konkurrenz! Sie müssen anfangen zu denken wie ein Chefredakteur: Was interessiert meine Leser (Follower)? Wo liegt der Nutzwert? Wie kann ich sie fesseln?
- Es wurde viel darüber geschrieben, wann wie viel und auf welchen Kanälen gepostet werden soll. Vergessen Sie es, das sind Feinheiten, die einem krisengeschüttelten Social-Media-Auftritt nicht grundsätzlich auf die Beine helfen. Es geht darum interessantes, regelmäßig zu posten. Egal ob dreimal am Tag oder dreimal in der Woche. Es muss in den einmal eingerichteten Kanälen einfach nur etwas passieren! Und zwar langfristig! Lieber wenig aber regelmäßig über drei Jahre hinweg posten (Google-Effekte) als nur ein kurzes Strohfeuer zu entfachen, das verglüht ist bevor jemand (oder Google) die Chance hatte auf Sie aufmerksam zu werden.
- Nein, es bringt Sie nicht weiter, wenn Sie der Zwanzigste sind, der diesen einen interessanten Artikel von Spiegel.de, FAZ Online oder Sueddeutsche.de, den schon jeder gelesen hat, retweeten oder auf Facebook postet. Sie brauchen originären Content oder Links, die andere noch nicht gepostet haben. (siehe Punkt 2.)
- Ihre Follower-, Freunde- und Fan-Zahlen dümpeln im zweistelligen Bereich? Dann schauen Sie doch mal wer Ihnen folgt und wer Ihre Facebook-Fans sind und wer Ihre Postings „liked“. Ihre Mitarbeiter bzw. Kollegen sind nicht dabei? Wenn das schon so los geht, kein Wunder! Lernen Sie die „Mechanik“ des Social Web kennen. Starten Sie insbesondere bei den Friends-of-Friends-Effekten und fangen Sie dann von Neuem an. Und ausserdem: Was sind Sie für eine Firma, bzw. was ist von Ihrer Marke oder ihrem Produkt zu halten, wenn es nicht einmal die eigenen Mitarbeiter und Kollegen „liken“? Und denken Sie daran: Optimal ist es, wenn Ihre ganze Firma social ist und nicht nur der Social-Media-Manager. An der Kundenfront sprechen doch auch viele Mitarbeiter für Ihr Unternehmen. Warum nicht auch im Social Web?
- Ihr Blog findet keine Leser und sie haben alle Hausaufgaben aus Punkt 2. erledigt? Dann sollten Sie checken ob Ihr Blog für Google und andere Suchmaschinen sichtbar ist, es einen unbeschränkten RSS-Feed gibt und sie wirklich die Themen bringen, die Ihre Branche oder Ihre Kunden interessieren, wobei Sie für Google & Co. bitte schön auch die entsprechenden Stichworte verwenden. Bei der Gelegenheit können Sie auch überprüfen ob ihr Blog grundlegenden SEO-Ansprüchen genügt („sprechende“ URLs, Überschriften in H2, passende Stichwörter als Kategorien und Tags, etc.).
- Das Wort „Social“ in Social-Media steht auch für eine spezielle Kultur! Es geht um Dialog, um das Teilen (Sharing) und das Mitmachen in der Community. Wenn Sie das nicht drauf haben, sind ihre Bemühungen zum Scheitern verurteilt. Werden Sie Teil der Community, lernen Sie die Eigenheiten des Social Web kennen und geben Sie Ihren Followern und Ihren Kunden das wertvollste, das Sie haben: Ihre Aufmerksamkeit!
- Wenn Sie nicht eine Mega-Marke wie Coca Cola, Nike oder McDonalds sind, dann halten Sie Werbefachleute und Werbeagenturen von Ihrem Social-Media-Auftritt fern. Eine „Facebook-Kampagne“ mag für eine große Marke durchaus funktionieren. Aber was bringt es Ihnen plötzlich 100.000 Fans zu haben, von denen sich 99.000 nicht für Ihre Produkte bzw. Dienstleistungen interessieren? Und was bingt es Ihnen für die „Kampagne“, ein Gewinnspiel und die tolle Facebook-App unendlich viel Geld ausgegeben zu haben, wenn Sie die angesammelten Fans nach Kampagnen-Ende alleine im Regen stehen lassen? Wie gesagt: In Social-Media geht es um Dialog, darum für die Kunden da zu sein.
- Es ist ok, wenn Firmen in Social Media vertreten sind. Noch besser ist es, wenn sie ein oder mehrere „Gesichter“ haben! Wie gesagt, es geht um Dialog. Und Menschen wollen nun mal lieber mit Menschen sprechen (oder ihnen zuhören) als mit anonymen Organisationen.
- Wenn Sie fragen müssen, was Ihrer Firma Instagram, Foursquare oder ein Tweet mit dem Bild der neuen Betriebs-Kaffeemaschine bringt, dann sind Ihnen wesentliche Funktionsweisen von Social Media genauso entgangen wie der Wert von Social-Media-Aufschlägen für Ihr Google-Ranking.
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